Die Geschichte der Ski-Gilde Langen
Im Herbst 1945, kurz nach Kriegsende finden sich in
Langen ein Dutzend Skiläufer zusammen, um wieder gemeinsam
ihren geliebten Sport auszuüben. Die Bekleidung und die Ausrüstung
mutete gegenüber der heutigen entsprechend merkwürdig
an. Aber man hatte ja nichts, so kamen von Überfallhosen über
die Windbluse bis hin zum Bergstiefel alles mögliche zum Einsatz.
Ski mit Lederriemen waren "in", Kabelzugbindungen und
Stahlkanten eher eine Seltenheit.

Dieser lose zusammengehaltene Haufen von Skibären schloß
sich noch in der selben Saison der SSG Langen als "Abteilung
Ski" an.
Erste Wochenendfahrten mit Eisenbahn und Holzvergaser in den Taunus
wurden unternommen. Dabei musste man damals noch von Königstein
oder der Hohemark aus den Weg zum Feldberg zu Fuss zurücklegen.
Im Winter 1946/47 konnten erstmals Fahrten nach Mittenwald und
mit Genehmigung der Militärregierung ins französisch besetzte
Kleine Walsertal veranstaltet werden. Nach zwei Urlaubsfahrten mit
über 30 Teilnehmern zum Jennerhaus bei Berchtesgarden wurde
in der Saison 47/48 ein neuer Vorstand gebildet.

Neben der Ausweitung der Wochenendfahrten in die Mittelgebirge
und der Urlaubsfahrten in die Alpen, wurde 1949 erstmals eine Clubmeisterschaft
im Schwarzwald ausgetragen. Bis heute wurden die Clubmeisterschaften,
die zwischenzeitlich auch Langener Stadtmeisterschaften waren, bis
auf wenige Ausnahmen regelmäßig ausgetragen. Im 50. Jubiläumsjahr
1996 fand bereits die 40. Clubmeisterschaft statt.

Ebenfalls im Jahre 1949 wurde erstmals die sogenannte "Skigaudi",
eine Art besonderer Abschlussball als Saisonausklang, durchgeführt.
In den letzten Jahren werden stattdessen die überaus beliebten
Saisonabschlussfahrten, meist in eine Gletscherregion, durchgeführt.

Im Jahre 1952 bekam die Abteilung Ski in der SSG Langen nach Abstimmung
in der Mitgliederversammlung und mit Zustimmung des Hauptvorstandes
ihren noch heute gültigen Namen: Ski-Gilde Langen.
Mit der stetigen Aufwärtsentwicklung und durch gezielte Werbung
setzte ein starker Anstieg der Mitgliederzahl ein. Die erforderte
ab 1958 eigene Übungsleiter und Ausbilder für Skiunterricht
und vorbeugende Skigymnastik. Die Zahl der Übungsleiter konnte
im Laufe der Jahre vergrößert werden und trug viel zur
allemeinen Steigerung des skifahrerischen Könnens bei.
Von nun an wurde auch das Sommerprogramm der Ski-Gilde weiter ausgebaut,
wobei Fußball, Faustball, Volleyball, Kegeln, Radfahren und
Wandern und von 1962 bis 68 auch Wasserskilauf - mit vereinseigenem
Boot in Röllfelden am Main - viel zum sportlichen und gesellschaftlichen
Aufschwung beitrugen. Später wurde das Wasserskilaufen auf die Seilanlage am Badesee in Niederweimar verlegt

Das Wildessen entwickelte sich zum traditionellen Start in die
Wintersaison. Später folgte der viel geschätzte Skiflohmarkt
immer am gleichen Wochenende.

Anfang der sechziger begann dann der gezielte Aufbau des alpinen
Rennsports in der Ski-Gilde. Durch planmäßige Jugendarbeit
mit vereinseigenen Lehrgängen, Konditionstraining und durch
den Besuch von Verbandslehrgängen konnten viele Jugendliche
auf den Rennsport vorbereitet werden. Erfolge ließen nicht
auf sich warten. Unzählige Titel wurden errungen.
Ab Sommer 1975 konnte das Programm der Ski-Gilde durch das Grasskifahren
weiter belebt werden. Leider hat das Interesse am Grassskilaufen
in den letzten Jahren nachgelassen. Anläßlich der Radausflüge
am Himmelsrfahrtstag kommen die Grasski als willkommene Abwechslung
am Mainzer Berg jetzt wieder zum Einsatz.
Seit 1982 hat sich auch im nordischen Bereich einiges getan. 1983
nahm man bereits an den ersten überregionalen Rennen teil.
In diesem Jahr wurden auch erstmals Clubmeisterschaften im Langlauf
durchgeführt und eine Kombinationswertung aus Riesenslalom
und Langlauf eingeführt. 1985 fand der erste und bis heute
(mangels Schnee) einzige Langener Volksskilauf statt.
Um das Sommertrainigsgerät der Langläufer wurde ebenfalls
eine sehr erfolgreiche Gruppe aufgebaut. Mitte der 80er wurden einige
Langener Rollskirennen ausgetragen, mit stängig wachsender
Teilnehmerzahl. Leider hat auch das Interesse am nordischen Skisport
und dem Rollski wieder etwas nachgelassen, dafür hat jedoch
das Snowboarden sehr an Beliebtheit gewonnen. Der alpine Skilauf
ist aber nichts desto trotz immernoch die Aktivität Nr. 1 in
der Ski-Gilde.
Neben den beachtlichen sportlichen Erfolgen sind die Fahrten der
Ski-Gilde weit über Langen hinaus bekannt geworden. Die herrlichen
Urlaubstage in Eschbach, Kleinwalsertal, Adelboden, Lac de Tigne,
Zuoz, Verbier, Crans Montana, Blaue Silvretta, Hittisau, Schruns,
St. Gallenkirch, Zell am See, Oberstdorf und vielen anderen Skiorten
sind allen Teilnehmern noch in guter Erinnerung.

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Schneeverhältnisse in unseren Breiten
stark verschlechtert. Dadurch müssen immer grössere Entfernungen
und höhere Kosten in Kauf genommen werden, um den Skisport auszuüben.
Dies und die nachlassende Bereitschaft sich in einem Ski Club zu engagieren, haben
sich auf die Mitgliederzahl ausgewirkt. Der jetzige Stand Ende 2008
liegt bei 200 Mitgliedern.
Nichts desto trotz findet man in unserem Programmheft Aktivitäten wie
z.B. Wasserskilaufen, Herbstwanderung, Teilnahme am 24 Stunden Wohltätigkeitsrennen,
und verschiedene Ski Trainingsfahrten. Nicht zu vergessen, die, im Winterhalbjahr
stattfindende Skigymnastik für Jugendiche und Erwachsene, sowie für usere Senioren.
das Jahr 2020 ist das Coronajahr. Das Skitraining muss ab Januar auf 0 heruntergefahren werden. Die Trainingsfahrten, zusammen mit dem Skiclub Kelkheim, müssen alle abgesagt werden. Es wird also ein komplett skifreies Jahr, denn die Skigebiete sind weitgehend geschlossen.
In 2021 ist bis April keine Änderung der Situationj in Sicht. Alle Hoffnung liegt nun auf einer schnellen Impfkampagne, und in Richtung Skisaison 2021/2022 sieht man ein Licht im Tunnel. Der Mitgliederstand ist mittlerweile auf etwa 100 geschrumpft.
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